Rezension* | Sadie - Courtney Summers

★★★★★ | 359 Seiten | erschienen am 13. Februar 2019 in der Beltz Verlagsgruppe
Vielen Danke an vorablesen.de und die Beltz Verlagsgruppe für das Rezensionsexemplar


Als ihre kleine Schwester Mattie tot aufgefunden wird, bricht für Sadie eine Welt zusammen. Da die Polizeiermittlungen zu dem Fall einfach nicht zu einem Erfolg führen, beschließt sie schließlich selbst den Mörder ihrer kleinen Schwester ausfindig zu machen. - Und dabei ist ihr jedes Mittel recht. Der New Yorker Journalist West McCray beschäftigt sich in seinem True-Crime-Podcast mit Sadies Verschwinden und den Ereignissen rund um Matties Tod. Schnell führt dies zu einer fieberhaften Spurensuche. Kannte Sadie den Mörder ihrer Schwester? West McCray muss herausfinden, was passiert ist, und hofft, dass er nicht zu spät kommt.

"Ich werde den Mann töten, der meine Schwester getötet hat." - Sadie

Meine Meinung
Sowohl das auffällige rote Cover als auch der Klappentext haben mich von Anfang an angesprochen. Als ich dann das Buch in der Hand hielt, war ich erstaunt über die aufwendige Gestaltung der Klappbroschur. Obwohl ich in dem Genre Jugendthriller nicht so bewandert bin, habe ich durch den außergewöhnlichen aber doch klaren Schreibstil schnell den Einstieg in die Handlung gefunden. Die Geschichte der Protagonistin Sadie Hunter wird aus ihrer Sicht und aus der des New Yorker Journalisten West McCray in Form seines Podcasts The Girls erzählt und bot mir somit eine einzigartige Art und Weise in die Geschehnisse einzutauchen. 

Auf West McCrays Suche nach der Wahrheit rund um die Mädchen Sadie und Mattie lernten er und ich nicht nur die beiden Mädchen, sondern auch andere Personen aus dem Leben von Sadie und Mattie kennen. Jeder dieser Personen nimmt in der Geschichte seinen eigenen und wichtigen Platz ein.
Da ist zu erst die Protagonistin: Sadie Hunter.
Sie hat in jungen Jahren schon mit einer tragischen Vergangenheit zu kämpfen. Als wenn das noch nicht genug wäre, muss Sadie die Highschool hinschmeißen, um sich nach dem Verschwinden ihrer alkoholabhängigen Mutter liebevoll um ihre kleine Schwester Mattie zu kümmern. Als Mattie, ihr ein und alles, stirbt, verliert sie sich fast komplett. Das Einzige, was sie davon abhält, ist den Mörder zu finden und ihre Schwester zu rächen. Sie wird als sehr facettenreich beschrieben, denn obwohl sie jetzt kalt und unberechenbar ist, tut sie das alles nur aus bedingungsloser Liebe zu ihrer kleinen Schwester. Sadie hat einen sehr eigenwilligen und kompromisslosen Charakter. All das macht sie authentisch, sorgte bei mir für Mitgefühl und ließ mich aus dem Fiebern nicht mehr aufatmen. Ich war beeindruckt von ihrer Stärke und Furchtlosigkeit und musste hin und wieder mal über ihre Fehler schmunzeln. Alles in allem ist sie ein Charakter, der zu Recht, einer meiner Lieblinge werden kann.

Dann ist da noch der Moderator des Podcasts: West McCray. Er wird von May Beth, der Ziehgroßmutter der beiden Mädchen, gebeten nach Sadie zu suchen, als diese verschwindet. Obwohl er anfangs der Situation skeptisch begegnet, entwickelt er bald einen Wissensdurst, den ich als Leser nur zu gut nachvollziehen konnte. Wie er, konnte ich auch nicht aufhören immer mehr über Sadies Fall in Erfahrung bringen zu wollen und fand mich schnell in einer fieberhaften Schnitzeljagd wieder.

Auch mit May Beth konnte ich sympathisieren, da sie sich immer für die Mädchen eingesetzt hat. Generell sind aber alle Charaktere gut durchdacht und authentisch dargestellt.

Der Schreibstil war einfach und schnell zu lesen und durch die abwechselnden Sichten wurde immer dann Spannung aufgebaut, als ein Kapitel von Sadie endete. Das machte das Buch für mich zu einem richtigen Pageturner, denn ich wollte immer erfahren, was Sadie als nächstes erlebt. Ebenso gaben die Kapitel um den Podcast immer weitere Einblicke in die Welt der Protagonistin und setzten langsam nach und nach die Puzzleteile der Geschichte zusammen bis am Ende ein fast klares Bild der Geschehnisse entstand. Das Ende des Buchs lässt Freiraum für eigene Interpretation zum Ausgang der Geschichte. Mir gefällt das sehr gut, denn man hat die Möglichkeit sich für seinen eigenen Weg zu entscheiden und gewinnt somit ein Stück von Sadies Eigenwilligkeit.

Fazit
Sadie von Courtney Summers ist zurecht eines meiner Jahreshighlights und bringt mich dem Genre Jugendbuchthriller ein großes Stück näher. Die Geschichte um Sadies Verschwinden und den Mord an ihrer Schwester waren spannend und ergreifend. Sadie ist eine echt taffe junge Frau gespickt mit Eigenwilligkeit. Sie schreckt vor nichts zurück und ist trotzdem liebenswürdig. West McCray begleitet den Leser auf der Reise durch Sadies Geschichte. Alles in allem befasst sich das Buch authentisch mit ernsthaften tragischen Themen wie Drogensucht, Mord, Angst, Verlust und Rache und ist ein Werk, dass ich nur wärmstens empfehlen kann. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Harmony

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